• Die Ausstellung

    Der Höhepunkt eines Zuchtjahres ist für viele Züchter die Zeit der Ausstellungen. Dann präsentieren sie ihre Kaninchen und vergleichen den Stand ihrer Zucht mit anderen. Hierbei reichen die Ausstellungen von Lokalschauen bis zur Bundesschau mit über 20.000 Kaninchen. Preisrichter bewerten dann anhand rassespezifischer Kriterien den züchterischen Wert eines jeden einzelnen Kaninchens. Außerdem wird auch auf den Aspekt „Pflegezustand“ geachtet. Sollte ein Tier schmutzig oder verwahrlost sein, würde der Züchter hier für seine Nachlässigkeit gestraft.
    Im sogenannten „Standard für die Beurteilung der Rassekaninchen und Erzeugnisse“ sind Richtlinien zum Idealbild der jeweiligen Rasse festgelegt.

    In unserer Rubrik „Kaninchenrassen in unserem Verein“ stellen wir Ihnen einige Rassen mit den dazugehörigen Rassekriterien vor. Ein Tier kann bei einer Bewertung maximal 100 Punkte erreichen, was in der Praxis aber nicht vorkommt. Es ist schon ein großer Erfolg, wenn Tiere mit 97 Punkten bewertet werden. Diese Punktzahl wird durchaus häufiger vergeben. Alles darüber hinaus ist schon sehr selten. Jedes Tier wird vor seiner Bewertung gewogen. Die Spielräume des Gewichts sind hierbei für jede Rasse genau vorgegeben.
    Zuträger sind dafür verantwortlich, den Preisrichtern die Tiere zum Bewertungstisch zu bringen und anschließend in die Ausstellungskäfige zurück zu tragen. Diese Aufgabe übernimmt auf unserer Lokalschau bereits seit einigen Jahren unsere Jugendgruppe.
    Bei der Bewertung wird das Tier von allen Seiten begutachtet. Auch das Drehen auf den Rücken ist erforderlich, um zu sehen, ob z. B. die Krallen in Ordnung sind. Da Preisrichter über mehrere Jahre ausgebildet werden, sind sie sehr erfahren im Umgang mit den Tieren. Deshalb ist es auch für die Kaninchen nicht quälend, wenn sie gedreht und begutachtet werden. Alle Feststellungen und Beurteilungen werden auf den Bewertungskarten festgehalten, so daß eine genaue Dokumentation gewährleistet ist.

    Am Kopf der Karte sind als erstes Käfignummer, Rasse und Geschlecht des Kaninchens angegeben (1.0 = Rammler, 0.1 = Häsin). Außerdem ist die Tätowierung des Kaninchens notiert (zur Bedeutung der Zahlenkombination steht einiges im Kapitel „Kennzeichnung der Kaninchen“). Im Mittelteil der Karte werden die Ergebnisse dokumentiert. Die Positionen 1 (Gewicht), 2 (Körperform, Typ und Bau), 3 (Fellhaar) und 7 (Pflegezustand) sind bei allen Kaninchenrassen gleich belegt. Die Positionen 4, 5 und 6 sind mit rassespezifischen Merkmalen verknüpft. Welche Kaninchenrassen in den einzelnen Punkten welche Kriterien erfüllen müssen, können Sie unseren Rassebeschreibungen entnehmen). Am Fuß der Bewertungskarte sind der Ausstellungsleiter und der Preisrichter vermerkt. Der Preisrichter muß die Karte zudem unterzeichnen. Sollte ein Tier 97 Punkte oder mehr erreichen oder wegen schwerer Fehler als nicht befriedigend eingestuft werden, muß ein zweiter

     

    Bewertungskürzel Bedeutung
    vorzüglich (v) 97,0 Punkte und mehr
    hervorragend (hv) 96,0 – 96,5 Punkte
    sehr gut (sg) 94,0 – 95,5 Punkte
    gut (g) 92,0 – 93,5 Punkte
    befriedigend (b) 90,0 – 91,5 Punkte
    nicht befriedigend (n.b.) unter 90,0 Punkte, schwere Fehler
    ohne Bewertung (o.B.) Bewertung nicht erfolgt (Ausschluss o.ä.)